Ohrenschmalz bei Hunden und Katzen: Wissenswertes und Tipps zur Entfernung

Ohrenschmalz - auch Cerumen genannt - ist ein natürliches Sekret, das in den Ohren von Hunden und Katzen produziert wird. Es hat die wichtige Funktion, den Gehörgang sauber und geschmeidig zu halten und Schmutz, Staub oder Mikroorganismen aufzufangen und nach außen zu transportieren. In manchen Fällen sammelt sich jedoch zu viel Ohrenschmalz an oder der Gehörgang wird nicht effektiv genug gereinigt. Dies kann zu unangenehmen Gerüchen, Juckreiz oder sogar Infektionen führen.

Im Folgenden erfahren Sie, warum Ohrenschmalz zum Problem werden kann, wie man es sicher entfernt und welche Rolle dabei Produkte mit Salizylsäure und Milchsäure spielen, die beide besonders „schmalzlösend“ wirken und so die Entfernung von Schmutz und Ohrenschmalz erleichtern.

1. Warum bildet sich Ohrenschmalz bei Hunden und Katzen?
Die Bildung von Ohrenschmalz ist bei unseren Vierbeinern ganz normal und wichtig, um den Gehörgang zu schützen. Wenn sich jedoch zu viel Ohrenschmalz bildet oder es nicht richtig abtransportiert wird, kann das verschiedene Ursachen haben:

Form und Stellung der Ohren
Rassen mit hängenden oder sehr schmalen Ohrmuscheln (z.B. Cocker Spaniel oder Perserkatzen) neigen zu einem feuchten Milieu im Ohr. Dadurch kann sich Ohrenschmalz schneller ansammeln, da die Belüftung nicht optimal ist.

Mehr Schmutz und Staub
Bei Tieren, die sich viel im Freien aufhalten, kann sich leichter Schmutz im Ohr ansammeln. Dies begünstigt die Bildung von übermäßigem Ohrenschmalz.

Allergien oder Hautkrankheiten
Hautprobleme, Parasiten (z.B. Ohrmilben) oder Allergien können die Ohrenschmalzbildung anregen und zusätzlich zu Entzündungen führen.

Unzureichende oder falsche Ohrpflege
Zu seltenes Reinigen fördert die Ablagerung, übermäßiges oder falsches Reinigen (z. B. mit Wattestäbchen) kann das Ohr verletzen oder den Schmutz tiefer in den Gehörgang transportieren.

2. Wann ist eine Ohrreinigung notwendig?
Juckreiz und Kopfschütteln: Kratzen oder ständiges Kopfschütteln können erste Anzeichen dafür sein, dass sich Ihr Tier unwohl fühlt.
Rötung und Schwellung: Wenn die Ohrmuschel oder der Gehörgang stark gerötet sind, könnte eine Entzündung vorliegen.
Unangenehmer Geruch oder Ausfluss: Wenn das Ohr stark riecht oder auffälliger Ausfluss (z.B. gelblich oder bräunlich) auftritt, ist eine professionelle Untersuchung beim Tierarzt oft ratsam.
Übermäßige Schmutzablagerungen: Bei regelmäßiger Kontrolle des Ohres können Ablagerungen festgestellt werden. Sobald diese vermehrt auftreten oder das Ohr schmutzig aussieht, ist eine Reinigung sinnvoll.
3. Wie reinigt man die Ohren von Hunden und Katzen richtig?
Vorbereitung

Verwenden Sie zur Reinigung der Ohren spezielle Ohrreiniger, die häufig Salizylsäure und Milchsäure enthalten. Beide Substanzen sind „Ohrenschmalzlöser“ und helfen, Ohrenschmalz und Schmutz zu verflüssigen bzw. zu lösen.
Achten Sie darauf, dass das Produkt für Tiere geeignet ist und lesen Sie die Gebrauchsanweisung des Herstellers genau durch.
Halten Sie außerdem weiche Tücher oder Wattepads bereit (keine herkömmlichen Wattestäbchen, da diese den Gehörgang verletzen oder Schmutz tiefer in den Gehörgang drücken können).
Schrittweise Anleitung

Fixieren des Tieres: Vergewissern Sie sich, dass sich Ihr Hund oder Ihre Katze in einer ruhigen Umgebung befindet. Halten Sie das Tier sanft, aber sicher fest, damit es sich nicht zu viel bewegt.
Verwenden Sie Ohrreiniger: Geben Sie die empfohlene Menge Ohrreiniger in den äußeren Gehörgang. Eine kurze Massage am Ohransatz kann helfen, das Produkt gleichmäßig zu verteilen und das Ohrenschmalz zu lösen.
Massieren: Massieren Sie das Ohr sanft von außen. Dadurch löst sich das Ohrenschmalz besser von den Wänden des Gehörgangs.
Kopfschütteln zulassen: Lassen Sie Ihr Tier anschließend ruhig den Kopf schütteln. Dadurch wird das gelöste Ohrenschmalz herausgeschüttelt.
Abtupfen: Nehmen Sie ein weiches Tuch oder einen Wattebausch und wischen Sie den sichtbaren Schmutz und überschüssigen Reiniger vorsichtig aus der Ohrmuschel. Nicht tief in den Gehörgang eindringen, um Verletzungen zu vermeiden.
Häufigkeit der Reinigung

Die meisten Tiere brauchen nur alle paar Wochen oder Monate eine Ohrreinigung, je nach Veranlagung und Verschmutzungsgrad.
Bei chronischen Ohrproblemen oder bestimmten Rassen mit empfindlichen Ohren kann eine häufigere Reinigung, die vom Tierarzt empfohlen wird, sinnvoll sein.
4. Wann zum Tierarzt?
Wenn Sie Anzeichen für ernsthaftere Probleme wie starken Juckreiz, Schwellungen, Rötungen, auffälligen (eitrigen) Ausfluss oder Schmerzen bei Ihrem Tier feststellen, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Der Tierarzt kann eine genaue Diagnose stellen, gezielt Medikamente verschreiben und gegebenenfalls weitere Untersuchungen durchführen.

5. vorbeugung und regelmäßige Pflege
Kontrolle: Schauen Sie Ihrem Vierbeiner regelmäßig, idealerweise einmal pro Woche, in die Ohren. So erkennen Sie Verschmutzungen und Auffälligkeiten frühzeitig.
Halten Sie die Ohren trocken: Nach dem Baden oder Schwimmen können Feuchtigkeit und Bakterien im Ohr zurückbleiben. Trocknen Sie die Ohren daher vorsichtig ab, damit kein feuchtwarmes Klima entsteht, das die Ohrenschmalzbildung begünstigt.
Ernährung und Allergien: Häufige Ohrprobleme können auf Allergien zurückzuführen sein. Eine angepasste Ernährung und die Vermeidung von Allergenen können helfen, die Ohren gesund zu erhalten.
Regelmäßige Tierarztbesuche: Vor allem bei Tieren mit chronischen Ohrenproblemen ist ein Check-up beim Tierarzt ratsam. So können mögliche Entzündungen oder Allergien frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Fazit
Ohrenschmalz ist ein natürlicher und notwendiger Bestandteil der Ohrenhygiene bei Hunden und Katzen. Probleme entstehen meist erst dann, wenn das Sekret überhand nimmt oder sich hartnäckige Verschmutzungen bilden. Mit der richtigen Technik und geeigneten Ohrreinigern - insbesondere solchen, die Salizylsäure und Milchsäure enthalten und eine „schmutzlösende“ Wirkung haben - lässt sich überschüssiges Ohrenschmalz schonend entfernen. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, um Verletzungen oder Infektionen zu vermeiden. Im Zweifelsfall oder bei starken Symptomen empfiehlt es sich, einen Tierarzt aufzusuchen, um die Ursache des übermäßigen Ohrenschmalzes oder der Schmerzen im Ohr professionell abklären zu lassen.

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